Für uns Deutsche ist es in jedem Jahr wieder ein Phänomen: Sobald das Thermometer die ersten Minusgrade anzeigt, bekommen die Niederländer Fieber: Eislauffieber. In den Nachrichtensendungen wird ausführlich über die Dicke der Eisschicht berichtet. „Is het al veilig op het ijs? Kan je al schaatsen? “
Sofort werden die verschiedenen ‚ijsmeesters‘ interviewt. Sofort wird aus Schlittschuhfabriken berichtet und über ’schaatsenslijpers‘ erzählt. Ich als Deutsche stehe jedes Jahr wieder da und staune: ‚Ijsmeester‚, so etwas gibt es bei uns gar nicht. Und mit Interesse betrachte ich die Aktivitäten auf dem Eis: Da wird geräumt und gefegt und poliert. Da werden Stühle herbeigeschleppt und Schlittschuhe untergeschnallt. Voller Freude dreht Jung und Alt seine Bahnen. Kein Ostwind, keine Kälte kann die Begeisterung trüben.
Und dann natürlich wird die entscheidende Frage gestellt: „Krijgen we dit jaar een ELFSTEDENTOCHT ?!?!?! Wetterberichte werden studiert, Fachleute werden befragt. Der Vorsitzende der ‚Koninklijke vereniging FRIESCHE ELF STEDEN‘ ( www.elfstedentocht.nl) teilt dem interessiereten Zuschauer /Zuhörer oder Leser mit, dass es wirklich wieder mal an der Zeit wäre, einen Elfstedentocht zu fahren. Und Recht hat er! Diese Veranstaltung ist einzigartig. Ich habe 1997 einmal den ELFSTDENTOCHT als Zuschauerin mitgemacht. Es ist wirklich ein einmaliges Ereignis. Also, Daumen drücken, dass es in diesem Jahr klappt.
Auf jeden Fall, eines steht fest: Es ist Winter in Holland.