Am 12.05.2012 hat unser Vereinsmitglied, Silke Georgi, einen sehr eindrucksvollen Vortrag gehalten über das „Stolperstein“ Projekt in Eindhoven. Dieses Projekt hat seinen Ursprung in Deutschland. Es ist die Idee des Künstlers Gunter Demnig, der seit dem Jahr 2000 fast 35.000 Stolpersteine verlegt hat, die meisten davon in Deutschland. Das Ziel ist es, an Menschen zu erinnern, die durch die Nazis verschleppt und ermordet wurden.
Das wird ganz individuell gemacht, indem vor den Häusern, in denen diese Menschen zuletzt gelebt haben, messingbeschichtete Pflastersteine mit den Namen und den Daten der betreffenden Personen eingesetzt werden. Die Steinsetzung wird begleitet von einer Gedenkzeremonie, die für viele Angehörige ein wichtiger Beitrag ist, um die Vergangenheit zu bewältigen. Für manche Angehörige ist dies zugleich eine Art Ersatz für das Begräbnis, das bei den meisten der Ermordeten niemals stattfinden konnte. Silke Georgi widmet sich nun diesem Projekt in Eindhoven zusammen mit 3 anderen Engagierten. Sie tut dies mit sehr viel persönlichem und zeitlichem Einsatz. Silke erzählte von den Treffen mit Angehörigen, die z.T. selbst aus Israel anreisen, um der Steinsetzung beizuwohnen und den besonderen Kontakten, die sich daraus ergeben haben. Die Geschichten, die dabei zu Tage kommen, sind ergreifend und hinterlassen bei jedem, der sie hört Spuren. Und das genau ist auch der Sinn des Projekts: den einzelnen Menschen mit seinem ganz individuellen Schicksal wieder aus der Masse der Opfer herauszuheben.
In den letzten 2 Jahren hat diese kleine Projektgruppe dafür gesorgt, dass in Eindhoven 244 Steine gesetzt wurden. Man kann sich vorstellen, welche enorme Arbeit das mit sich bringt, angefangen mit der Recherche nach den Verstorbenen und ihren Angehörigen, über die Kontaktaufnahme mit diesen, bis zur Organisation der Gedenksteinlegung selbst!
Dazu kommt die notwendige Suche nach Sponsoren, denn die Kosten für jeden Gedenkstein betragen €120. Die Hälfte der Kosten für die Stolpersteine wurde von der Stadt Eindhoven getragen, der Rest von Interessierten, die einen Gedenkstein „adoptiert“ haben.
Die Projektgruppe hat vor kurzem die Genehmigung der Stadt Eindhoven bekommen um ein Denkmal für die alte Synagoge in der Kerkstraat zu errichten. Die Synagoge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen, um Platz zu machen für eine Erweiterung der Kerkstraat. Die Erweiterung der Straße ist jedoch nie ausgeführt worden. Das geplante Denkmal wird an die Synagoge und die Geschichte der Juden in Eindhoven erinnern. Auch für dieses Denkmal hat die Stadt Eindhoven bereits eine finanzielle Beteiligung zugesagt, aber es werden dennoch dringend Sponsoren gesucht, die mit kleinen oder großen Beträgen zur Verwirklichung dieses Denkmals beitragen. Wer Interesse hat, sich hieran zu beteiligen, kann sich an Silke Georgi wenden unter der E-Mail Adresse moralesgeorgi@cs.com.